Ich hab gerade wieder so eine Serie... die Kollegen kennen das: jeder zweite Patientenbesitzer kommt rein mit dem Satz "Also ich kann da gar nix dafür, aber.. mein Hund nimmt ständig zu. Der klaut einfach alles was er erwischt. Und der schaut immer so lieb. Und dann kriegt der halt doch was." "Also ich kann da gar nix dafür, aber mein Pferd lässt einfach keinen Tierarzt an sich ran. Der muss da mal schlechte Erfahrungen gemacht haben. Den kann man zu viert (!!!) halten und er lässt sich trotzdem nicht spritzen." "Also ich kann da gar nix dafür. Meine Katze frisst eh schon eine Weile nicht so gut, aber ausgerechnet jetzt am Wochenende liegt sie nur mehr herum" .. und so weiter.
Ich gebe es zu, ich habe inzwischen ein echtes Problem mit Leuten, die nichts dafür können. Weil diese Leute in den allermeisten Fällen nämlich durchaus etwas DAGEGEN könnten. Aber das müssen sie ja nicht. Weil sie können ja.. nichts dafür.
Schade eigentlich, dass die meisten Sachen erst dann funktionieren, wenn man etwas dagegen tut. Als Besitzer nämlich. Da gibt es sogar viele verschiedene Möglichkeiten:
Man kann den Hund aus der Küche sperren, sich kalorienarme Leckerli besorgen oder auf ein anderes Lob umsteigen. Man kann die Nachbarn ersuchen, das arme Tier nicht zu Tode zu füttern und den Hund statt dessen zum Joggen oder zu einer Gassirunde mitzunehmen. Man kann mit dem Pferd in aller Ruhe "komische" Situationen trainieren und ggf. mal einen Spezialisten für ein Medical Training einladen anstatt den Wunderdressurtrainer aus Tripsdrü. Man kann auf seine Katze und ihr Verhalten achten und schon beim ersten Anzeichen einen Tierarzt aufsuchen, nicht erst am Wochenende im Notdienst kurz vor knapp.
Man kann also als Besitzer echt richtig viel machen. Außer natürlich, wenn man nichts dafür kann. Dann ist man leider nur arm - und das Tier auch.
Also bitte: Helfen Sie mit und überlegen Sie in Zukunft gemeinsam mit uns Tierärzten, was Sie dagegen tun können, Ihr Tier wird es Ihnen danken!
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