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AutorenbildCrazy Vet

Zahnstein – nur ein kosmetisches Problem? "Das will ich ihm nicht antun" oder Zahnweh adé II

Nein, Zahnstein ist weit mehr als ein kosmetisches Problem. Das Wort „Zahnstein“ klingt so harmlos… aber wir sollten uns mal anschauen, wie er entsteht: Fressen (bei Hunden neben ihrem Futter auch gern Kot und Aas sowie alles, was sie sich beim Putzen aus dem Fell und vom Po lecken) führt wie beim Menschen zu Plaque-Ablagerungen auf den Zähnen. Da Hunde die Zähne nicht putzen, bleibt dieser – je nach Fütterung mehr oder weniger stark – auf den Zähnen liegen. Der Speichel wiederum besitzt viele Mineralien. Diese bleiben quasi im Zahnbelag hängen und verhärten ihn. Die aufgenommenen Bakterien können sich hier in dem geschützten Bereich – schön feucht und warm – hervorragend vermehren. Schicht um Schicht lagert sich an. Und da die mineralisierten Beläge stärker sind als das Zahnfleisch, kriecht der Zahnstein allmählich unter den Zahnfleischrand. Das Zahnfleisch versucht sich zu wehren, das Immunsystem kommt in Gang und wie bekommen eine Gingivitis (Zahnfleischentzündung) und in der Folge weicht das Zahnfleisch zurück. Es kommt zur Parodontitis und schließlich zur Parodontose. Ignoriert man das Problem weiter, frisst sich der Zahnstein an den Zahnhälsen herauf, bis die Wurzeln nur noch lose in den Zahnhöhlen liegen. Dort entstehen dann gern eitrige Entzündungen. Man kann sich also vorstellen, dass das Immunsystem unserer Tiere eine Menge damit zu tun hat, diese ständigen Entzündungen zu bekämpfen und kontrollieren. Und das Problem geht weiter: die Entzündungen an den Zähnen führen beim Fressen oder Spielen zu kleinen Blutungen am Zahnfleisch. Hier nun dringen die Keime in die Blutbahn ein und verbreiten sich im ganzen Körper. Nicht selten lagern sich diese Bakterien an den Herzklappen an und führen zu Herzinsuffizienzen. Oder sie machen in den Nieren halt und führen auf Dauer zu Nierenversagen. Oder, oder, oder…

Wir fassen zusammen: Zahnstein ist eine fiese Mischung aus Futter, Fäkalien, Bakterien und Speichel, die über Monate bis Jahre entsteht. Er führt zu Infektionen im Maul, Entzündungen, Schmerzen sowie Zahnverlust. Zudem breiten sich die Keime über den ganzen Körper aus und belasten das gesamte Gesundheitssystem des Körpers. Kein Hund ist zu alt dafür, den Rest seines Lebens schmerzfrei und gesund verbringen zu dürfen. Bleibt natürlich noch das Risiko der Narkose. Schauen wir uns das doch mal näher an. Schaut in meinen nächsten Blog 😊

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