Mit homöopathischen Mitteln werden Millionen von Euro gemacht. Und es ist eine unendliche Geldquelle, da man aus quasi allem, was es gibt, homöopathische Medizin herstellen kann. Jüngst waren Apotheker so „schlau“ die Reste von Corona-Impfstoffen aus den Flaschen dazu zu verwenden, homöopathische Mittel gegen Corona herzustellen. Das nennt man Geldmache mit der Angst der Menschen und zum Glück wurde dieses Geschäft schnell verboten. Dennoch erfreuen sich diese von jedem flott selbst herstellbaren Mittelchen großer Beliebtheit, denn sie machen genau… gar nichts. Sie bestehen aus Wasser, Alkohol, Zucker und – genau – keinem Wirkstoff. Und ihre medizinische Wirkung ist genau die gleiche wie die ihrer Inhaltstoffe, nämlich – wir ahnen es schon: Gar keine. Hey, was ist da los? Warum lassen wir uns bei der Behandlung unserer Körper und auch der unserer Tiere von einer schlechten Geschäftsidee so ins Bockshorn jagen? Schauen wir mal, womit wir es hier genau zu tun haben.
Homöopathische Arzneien werden hergestellt, indem eine kleine Menge irgendeines Wirkstoffs – meist pflanzlich oder chemisch – zig 1000-fach verdünnt werden. Stellen Sie sich vor, ich nehme 1ml Honig und verdünne ihn mit 10ml Wasser. Schön, das Wasser schmeckt immer noch süß. Wenn ich von der neuen Lösung wieder 1ml mit 10ml Wasser verdünne. ist der Honiggeschmack vermutlich allenfalls noch zu erahnen. Wenn ich das Ganze aber insgesamt 12-mal wiederhole, ist vom Honig keine Spur mehr zu schmecken. Kein Wunder, denn es werden höchstens noch ein paar Zuckermoleküle in dem Milliliter Flüssigkeit zu finden sein, wenn überhaupt. Um es in Zahlen auszudrücken: in einem Milliliter der neu entstandenen Arznei ist noch weniger 1 Billionstel Anteil Honig. Wir reden bei dieser „Verdünnungsreihe“ von der Potenz D12, eine häufig verwendete Potenz. Auch sehr häufig ist die Potenz C30. In diesem Fall verdünnt man z.B. 1ml Wirkstoff mit 100ml Wasser. Von der neuen Lösung nimmt man wieder 1ml und verdünnt ihn mit 100ml Wasser. Das macht man nun 30-mal und fertig ist die C30 Lösung. Ehrlich gesagt kann ich nicht mehr ausrechnen, wie wenig Wirkstoff in dieser Lösung noch vorhanden ist. Im Durchschnitt nicht einmal ein Molekül. Von dieser unglaublich verdünnten Lösung nun kommt ein winziger Tropfen auf ein Zuckerkügelchen. Also genau Wasser, Alkohol und kein Wirkstoff. Der Wirkstoff soll auch gar nicht wirken. Vielmehr soll bei diesem vielfachen Verdünnen (verreiben genannt) durch die besondere Technik die Information des Wirkstoffs in der Flüssigkeit bleiben. Und diese Information gibt dem Immunsystem bei Einnahme alles, was es zum Heilen braucht. Ist klar, oder? Das berühmte Gedächtnis des Wassers oder des Alkohols? Wenn diese Theorie stimmen würde, wäre es ja auch umgekehrt so, dass die schlechten Dinge hochgradig verdünnt zu körperlichen Problemen führen, oder? In beiden Fällen möchte ich eigentlich nie wieder in einen Badesee steigen. Was da alles an homöopathischen Mitteln drin ist. Angefangen von Sonnencreme über Medikamentenresten, Gifte, Urin, Kot und vielem, vielem mehr. Ich kann Ihnen als Medizinerin und damit Wissenschaftlerin versichern: Die Theorie stimmt nicht, auch wenn die Idee wirklich schön, ja faszinierend ist. Genauso faszinierend finde ich übrigens Magie, Hellsehen, Feen und Zauberer. Ich würde gern an sie glauben: Doch sie sind genauso wahrscheinlich wie die magische Übertragung der Information eines Wirkstoffs auf Wasser und Alkohol. Dabei fände ich es eine super Idee, so etwas als Diät-Renner zu nutzen. Man trinkt homöopathische Lebensmittel, also zum Beispiel Fleisch, Nudeln oder Burger. Dem Körper wird suggeriert, er bekommt Essen und – zack – schlank. Herrliche Vorstellung. Oder noch besser: homöopathische Cocktails trinken und das Autofahren ist trotz Schwips erlaubt – homöopathischen Schwips versteht sich. Aber Scherz beiseite. Hinter jeder Theorie steckt doch auch jemand, der sie aufgestellt hat. Im zweiten Teil schauen wir also mal, wie die Homöopathie entstanden ist – in meinem nächsten Blog.
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